Hilfreiche Knigge Tipps für den Umgang mit russischen Gästen und Kunden
Begrüßung
- Zur Begrüßung gibt man sich die Hand mit einem ungewöhnlich starken Händedruck
- Bei guten Freunden und Bekannten kann es auch zu einer Umarmung kommen
- Der Bruderkuss ist weitgehend „out“
- In Russland ist es eher unüblich, eine Frau als Grußgebärde die Hand zu reichen
- Wenn sie aus eigener Initiative die Hand gibt, wird der Mann die ihm gereichte Hand möglicherweise schütteln oder sogar küssen
- In der Regel begrüßt der Mann die Frau mit einem Kopfnicken
- Die Anrede erfolgt oft mit Vornamen und Vatersnamen
- Beispiel: Die Anrede „Petr Alexandrowitsch“ besteht aus dem Vornamen „Petr“ und dem Vatersnamen „Alexandrowitsch“
- Vatersname heisst soviel wie „Sohn von“ oder „Tochter von“
- Der Vatersname wird aus dem Vornamen des Vaters und der Nachsilbe „-owitsch“ bei Männern und „-owna“ bei Frauen gebildet (z.B.: „Maria Ivanowna“, Tochter von Iwan).
- Diese Anrede benutzt man vor allem bei älteren und angesehenen Personen oder in kleineren Unternehmen
- Es gibt natürlich auch die förmliche Anrede mit „Herr“ oder „Frau“ und mit Nachnamen
- Die Anrede mit Vornamen – diese Anrede ist am meisten verbreitet
- Bei Begrüßungen wird immer die Rangordnung beachtet
- Mit hierarchischen Titeln werden nur hochrangige Personen wie Generaldirektoren oder Minister angeredet
- Titel und Auszeichnungen werden soweit sie bekannt sind genannt
- Es gilt als höflich, Gesprächspartner mit Namen anzusprechen
In Russland begrüßt man sich meist per Handschlag, wobei sich meist nur Männer untereinander in der Form begrüßen. Frauen werden in der Regel nur mündlich gegrüßt. Nie gibt man den Handschlag über einer Türschwelle, weil das Unglück bringen könnte. Die bekannten Umarmungen und Küsse unter Männern sind vor allem unter Bekannten sehr verbreitet, dabei küsst man sich auch unter Männern auf den Mund. Was man beobachten kann: die Russen suchen eine gewisse Nähe und intensive Blickkontakte. Das kann für Mitteleuropäer etwas verwirrend sein. Dabei zeigen Russen auch gerne mal große Gefühle, da werden schon einmal herzhafte Tränen vergossen. Gute Begrüßungsfloskeln sind das sdrastwujdje (entspricht dem Guten Tag bei uns) oder das allgemeiner privjet (in etwa Hallo).
Allgemeiner Umgang
- Mit Bakschisch (nettes Wort für Bestechung) kommt man oft weiter
- Die Kenntnis einiger russischer Worte kann nie schaden
- Humor ist ein wichtiger „Türöffner“ zu russischen Herzen, deutsches Problembewusstsein und Griesgrämigkeit kommen nicht gut an
- In Russland isst man morgens und mittags gut, abends eher spärlich
- Aberglaube, z.B.: Mann/Frau soll nicht in den Häusern pfeifen, dies bringt Unglück oder: Mann/Frau schenkt nie eine gerade Anzahl von Blumen (nur zur Beerdigung), oder: Im Türrahmen wird nie die Hand gegeben und die Gäste werden nicht auf der Schwelle begrüßt
- Auf den Toiletten wird benutztes Klopapier nicht in die Toilette geworfen, sondern in einen speziellen Mülleimer um die Abwasserleitungen und Kanäle zu entlasten
- Ohne Grund wird nicht gelächelt – auch nicht künstlich
- Der Russe meldet sich beim Telefonieren nur sehr selten mit seinem Namen, meistens nur mit „Ja“, „Hallo“ oder „Ich höre“, in internationalen Firmen ist das natürlich anders
- Die Russen sind oft sehr belesen und sind interessiert in den folgenden Bereichen: Technik, Naturwissenschaften, Kunst, Musik und Literatur
- Der Russe ist hilfsbereit, erwartet aber dasselbe von seinem Gegenüber
- Man fragt die Menschen nicht direkt nach ihrem Alter, vor allem nicht die Frauen
- Russen zeigen gerne mal auch große Gefühle, da werden schon einmal herzhafte Tränen vergossen
- Eine private Einladung ist eine große Ehre
- Der gebildetete Russe hofiert seine Landsfrau und kann sehr charmant sein. Das Rollenbild ist klassisch – der Mann zahlt alles und sorgt für den sicheren Rücktransport der Frau
- In Fragen der Sexualität ist der ältere Russe eher konservativ, bei den jüngeren Russen ändert sich das langsam
- Homosexualität ist verpönt und wird meistens nicht toleriert
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