Whisk(e)y - Wertanlage
Whisk(e)y sammeln und / oder als Wertanlage
Es gibt sicherlich viele Gründe, die dafür sprechen Whisky zu sammeln. Der wohl offensichtlichste ist die Freude am Whisky, dessen unglaubliche
Abfüllungs- und Geschmacksvielfalt geradezu zum Sammeln einlädt.
Ein anderer Grund wäre, wie bei vielen anderen Sammelgebieten (z.B. Münzen) auch die professionelle Geldanlage.
Wenden wir uns zuerst dem Sammeln aus Leidenschaft zu.
Da es allein in Schottland ungefähr 90 Malzwhiskydestillerien sowie eine ganze Reihe unabhängiger Abfüller gibt, ist es nicht verwunderlich, dass mehrere Tausend Abfüllungen existieren. Es empfiehlt sich also nach einem System zu sammeln. Zum Beispiel kann man von jeder Destillerie eine Flasche sammeln (die Standardabfüllung oder die Topabfüllung, je nach Geldbeutel).
Ein anderes System ist sämtliche Abfüllungen einer Destillerie zu sammeln oder nur Abfüllungen von unabhängigen Abfüllern zu sammeln. Solange man nicht übergroße finanzielle Ressourcen verfügt, sollte man sich ein jährliches finanzielles Budget setzen, da sonst, je nach Sammelwut, die Sache sehr schnell unüberschaubar werden kann.
Etwas anders sieht es beim Whiskysammeln als Geldanlage aus. Hier gibt es recht eindeutige Kriterien die eine Flasche wertvoll machen und eine Wertsteigerung erwarten lassen. Je mehr der folgenden Kriterien zutreffen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Wertsteigerung:
Es sollte sich um eine Originalabfüllung handeln.
Die Abfüllung sollte von einer renommierten Destillerie stammen (z.B. Macallan).
Die Abfüllung sollte möglichst alten Whisky enthalten (ab 30 Jahre aufwärts).
Eine (echte) Limitierung wirkt wertsteigernd ( < 1000).
Ein Jahrgang wirkt wertsteigernd.
Eine Fasstärkeabfüllung ist werterhöhend.
Vor allem die ersten vier Kriterien sind von großer Bedeutung. Insgesamt muss der Fairness halber aber gesagt werden, dass sich Whisky als echte Geldanlage nicht eignet. Denn kalkuliert man alle Risiken und Kosten (Lagerhaltung,Verzinsung etc.) ein, kommt man in der Regel auf ein schlechteres Ergebnis als bei einer Alternativinvestition (z.B. Aktien). Ein anderes Problem tut sich auf, falls tatsächlich einmal die gewünschte Wertsteigerung eingetreten ist.
Wie kann ich meinen Gewinn realisieren? Der Verkäufer nimmt den Whisky zum höheren Preis nicht zurück. Also müssen mühsame Wege über Auktionen oder Whiskyclubs gegangen werden, die ihrerseits wieder zeit- und kostenintensiv sind, ohne den gewünschten Erfolg zu garantieren. Generell gilt beim Sammeln, dass die Verpackung nicht weggeworfen wird, da dies wertmindernd ist.
Gänzlich abzuraten ist vom Kauf ganzer Fässer bei Destillerien. Einerseits ist es nicht wahrscheinlich, dass die Destillerie eines ihrer besten Fässer verkauft.
Andererseits verlangt sie Lagergebühren und Abfüllgebühren. Sodann hat man das Problem, dass man auf mehreren hundert Flaschen sitzt, die importiert und verkauft werden müssen. Für einen Privatmann und Kleinanleger fast ein Ding der Unmöglichkeit.
Falls die Geldanlage aber scheitert, hat der Whisky einen unschlagbaren Vorteil:
Man kann ihn immer noch trinken!